Gesamtzahl der Seitenaufrufe

Freitag, 14. Februar 2014

1000 Tode für wenig Geld

Hier gespenstert doch hoffentlich auch mal ein Engländer rum! Weisshorn-Gang.
Mein Hotelbett.
Eben aus dem Val d'Anniviers zurück, geriet ich in Zürich ins absurdeste Wetter-Geschehen aller Zeiten: Föhnsturm im Februar! Draussen schien gestern am Spätnachmittag die Welt unterzugehen, während ich Berufsoptimist meine Fotos von der Kamera auf den Computer überspielte. Nun, heute morgen sind wir alle noch da - hier ein paar Aufnahmen vom Hotel Weisshorn, das mich ziemlich begeisterte. Es ist ein alter Kasten mit allem Drum und Dran, mit knarzenden Böden, verblichenen Fliesen-Ornamenten, elektrischen Lampen, die dem Vernehmen nach bisweilen flackern, als lebten wir nicht im 21. Jahrhundert. Es hätte mich nicht gewundert, wenn nachts das in Tweed gekleidete Skelett eines Engländers umgegangen wäre; in Tat und Wahrheit schlief ich aber tief und fest, so dass ein Geist bei mir keine Chance gehabt hätte - die Folge eines grandiosen Viergängers, der von drei Dezilitern Humagne Rouge umspült wurde.

Und nun noch zwei PS:
1. Bei der Hin- und Rückfahrt zwischen Siders und Vissoie setzte ich mich so, dass ich in den Abgrund schauen konnte. Das Herz setzt einem fast aus, so gruselig eng ist die Strasse, so brutal steil die Schlucht. Da stirbst du tausend Tode für wenig Geld.
2. Im Zug nach Hause fand ich im Internet einen schönen Text über meine Wanderung und das Hotel Weisshorn. Geschrieben hat ihn ein einstiger Berufskollege, Marco Guetg, ein Bündner Kulturjournalist, den ich leider aus den Augen verloren habe.
Kurz vor St-Luc: letzter Blick zum Hotel Weisshorn.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen