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Mittwoch, 3. Juli 2013

Ljuba und der Böhler

Das Tor zum Manz'schen Anwesen.
Der Wirt im Böhlerbeizli.
Der Böhler ist ein kleiner Strassenpass zwischen Schöftland und Unterkulm, Suhrental und Wynental. Als wir dort letzten Samstag vorbeikamen, waren wir doch schon etwas über sechs Stunden gelaufen. Kurz vor der Passhöhe, 611 Meter über Meer, hatten wir die Einfahrt zu einer Villa passiert, waren danach der äusseren Umfriedung des Villengeländes entlang gezogen; vom Haus nichts zu sehen, dichtes Buschwerk und Bäume schirmten das Anwesen ab. Wanderfreundin R. wusste, wer hier wohnte: Ljuba Manz, gebürtige Russin, die bis zu dessen Ableben mit dem Zürcher Hotelkönig Caspar Manz verheiratet war und diesen beerbte. Ein Zürcher High-Society-Ableger im Aargau also.

Das Beizli ist halt schon schnuckelig.
Auf dem Böhler dann freuten wir uns. Ein kleines Holzhäuschen stand da, ein Chaletbeizli. Es war erst noch offen. Hinten, weg von der Strasse, gab es im Freien ein paar Sitzbänke und Tische zum Sitzen. Drinnen fanden wir den Wirt und eine winzige Gaststube samt exakt einem langen Tisch mit zwei Bänken. Wir setzten uns, tranken Bier, gsprächleten ein wenig mit dem Mann, fragten ihn nach Frau Manz. Er sagte, sein Häuschen gehöre ihr, er sei der Pächter, zweimal im Jahr bringe er ihr den Zins - und diese Ljuba Manz sei also eine ungemein anständige, umgängliche Frau, auf die er gar nichts kommen lasse. Wir nahmen das interessiert zur Kenntnis, zahlten, gingen, und ich fand wieder einmal, dass Wandern ungemein informativ ist.

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