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Sonntag, 23. Juni 2013

Fremdenzimmer

Am Schluss der Wanderung von der Ibergeregg via Gschwändstock nach Einsiedeln kam ich, kurz vor dem Bahnhof Einsiedeln, zum Restaurant Seehof. Ich trank ein Bier und redete ein wenig mit dem Kellner, einem Steirer aus Graz. Ich weiss nicht mehr, wie wir darauf kamen, aber er erzählte mir vom Kürbiskernöl, das in der Steiermark extrem verbreitet und beliebt ist und zum Beispiel auch mit Glace kombiniert werden kann. Dann zahlte ich und ging und fotografierte um die Ecke dieses Schild. Interessant, wie einzelne Wörter einen Film im Kopf lancieren. Wenn ich "Fremdenzimmer" höre, katapultiert es mich in die Fünfziger- oder Sechzigerjahre zurück. Die Szenerie ist schwarzweiss, ein Bus fährt ab, und der Mann, der ihm entstiegen ist, steht da mit einem über den Arm gefalteten Regenmantel. Neben ihm steht sein Koffer. Und nun nimmt er den Koffer und betritt dann das Restaurant - ein Fremder auf Zimmersuche.

PS: Ich schrieb vor einiger Zeit einen Artikel über den Zustand der deutschen Sprache. Es ging unter anderem darum, dass der Wortschatz des Deutschen in den letzten hundert Jahren enorm gewachsen ist. Das liegt daran, dass permanent neue Wörter geboren werden, während alte Wörter zwar allmählich aus dem Gebrauch kommen, aber trotzdem noch lange weiterleben. "Fremdenzimmer" ist ein solches Wort.

1 Kommentar:

  1. ... zwei Südspanier. Sie haben Arbeit gefunden in der nahegelegenen Fabrik.

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