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Montag, 19. November 2012

Schleichnebel. Enzian. Und Bichsel.

Unterhalb der Passhöhe des Balmbergs schleicht der Nebel heran.
Am Samstag wurde das eine richtig lange, tagfüllende Unternehmung. Wobei die Tage in dieser Jahreszeit bekanntlich kurz sind: Es nachtete ein, als wir zum zweiten Mal auf unserer Wanderung, diesmal von oben nach unten, die Verenaschlucht passierten und dann die Solothurner Kathedrale. Ein paar Höhepunkte unserer magischen Route Solothurn Bahnhof - Verenaschlucht - Falleren - Nesselboden - Hinter Weissenstein - Vorder Weissenstein - Balmberg - Balm - Galmis - Verenaschlucht - Solothurn Bahnhof (7 1/2 Stunden, gut 950 Meter auf und ab):

Schöne Nachtfassade der Solothurner Kathedrale.
  • Die Direttissima Falleren - Nesselboden, ein stellenweise in den Kalk des Vorberges gehauener Bergpfad.
  • Der Moment, als vor dem Nesselboden der Himmel wechselte: von tiefgrau zu hellgrau zu hellblau und dann zu blau; Frau Sonne geruhte sich zu zeigen.
  • Das wadentief den schmalen Weg bedeckende Raschellaub bei der heiklen Hangquerung vor dem Hinter Weissenstein.
  • Das grandiose, chüschtige, knoblauchige, bei aller Rührerei nicht enden wollende Fondue in der Wirtschaft auf Hinter Weissenstein.
  • Der Anblick des Bantiger, der tapfer seine antennenbewehrte Spitze aus dem Nebel streckte, als sei er am Ertrinken, derweil das umliegende Mittelland schon wieder im Grau versunken war.
  • Die Sonne-Nebel-Grenze auf dem Balmberg, der Nebel eine fast mit Händen greifbare, tückisch bald unsere Knie umschleichende Substanz. Man spürte den Graustoff bei jedem Atemzug, er zog auch in die Lunge, machte einen bronchitisch hüsteln; er war eine Art Gas.
  • Der Jänzenen-Schnaps im Restaurant Mittlerer Balmberg: stinkend in der Nase, charismatisch im Mund; es geht nichts über Enzian gegen einen Fonduebauch.
  • Der zweite Durchgang durch die Verenaschlucht, die nun im Dunkeln lag und doch von hunderten Rechaudkerzchen über die ganze Länge poetisiert wurde; keine Ahnung, wer so etwas Schönes macht.
  • Das Schlussbier in der Genossenschaftsbeiz Kreuz in Solothurn-Mitte. Kaum hatten wir Platz genommen, tauchte natürlich auch Peter Bichsel auf.

1 Kommentar:

  1. Hallo Thomas,

    ich war in den letzten drei Tagen nicht online,hätte also gar nicht am Quiz mitmachen können. Dafür nun heute noch ein kleiner Nachtrag zu Hobel. Der zweite Dorfname der Hobler ist "Buttechlopfer". Dies weil früher fast in jedem zweiten Haus aus Hagebutten ein Mus genannt "Buttemoscht" hergestellt wurde. Dieses verkauften die Produzenten anschliesend den Hausfrauen der Umgebung und bis nach Basel. Durch zugeben von Zucker und einkochen wurde aus diesem Mus eine wunderbare Hagebuttenkonfi. Heute sind es noch zwei Familien die "Buttemoscht"nach alter Tradition herstellen und sich nach wie vor nicht über mangelden Absatz beklagen können.

    Herzliche Grüsse

    Annemarie

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