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Freitag, 4. Mai 2012

Gipfelkreuzhasser

Umstritten: Gipfelkreuz auf dem Piz Mitgel. (Stefanski/ Wikicommons)
Guter Artikel in der SAC-Zeitschrift "Die Alpen" über Gipfelkreuze; leider ist er für Nichtmitglieder gesperrt. Autor Daniel Anker erzählt etwa vom Kammerdiener des französischen Königs Karl VIII., der mit zehn Mann 1492 die senkrechte, 300 Meter hohe Wand des Mont Aiguille bei Grenoble durchsteigt, um drei Kreuze zu montieren -  er und seine Partie, zu der zwei Priester gehören, bleiben gleich sechs Tage oben und feiern auch einen Gottesdienst. Anker leitet dann von der Historie allmählich auf die moderne Frage über, ob Gipfelkreuze gut oder schlecht seien, und berichtet von dem heutigen Greyerzer Bergführer Patrick Bussard. Er beschädigte mehrere Kreuze, die er als "Symbole des Todes" empfindet, hat 2010 eine Unterschriftensammlung gegen religiöse Zeichen in der Natur lanciert und wartet auf seinen Prozess wegen Sachbeschädigung und Verletzung der Religionsfreiheit. Einen Vorläufer, einen Gipfelkreuz-Hasser, hat er in dem Wiener Alpinisten und Lehrer Eugen Guido Lammer, 1863 bis 1945. Zitat:
"Was hat das Kreuz in der Gebirgsöde zu sagen? Dieses Denkmal des scheusslichsten Justizmordes aller Zeiten! Lasset doch die Sprache der Elemente rein erklingen, lasst die Natur unverfälscht zu eurer Seele sprechen! (...) Soll es Gottesdienst sein, diese uralte reine Gottnatur zu verfälschen mit aufdringlicher, kleinmenschlicher Sentimentalität?"

4 Kommentare:

  1. Wenn dieser Bussard im Kreuz ein Todessymbol sieht, dann hat er nichts begriffen. Besser sollten die Symbole der Geldgier und des touristischen Gauditums aus den Bergen verbannt werden und ebenso die Schandtaten der Armee, aus der Zeit als der Krieg noch kalt war.

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  2. Und dann gibt es auch Liebhaber der Gipfelkreuze, wie wir hier gelesen haben:
    http://widmerwandertweiter.blogspot.com/2011/07/charlys-eisernes-kreuz.html

    direkt zu Charlys Gipfelkreuzgalerie:
    http://charly.6204.ch/Gipfelkreuze/index.html

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  3. Recht hat er, dieser Bussard. Wenn schon Kreuze auf den Gipfeln stehen müssen, dann sollte zwecks Religionsfreiheit auch noch mindestens einMinarett und ein buddhistischer Tempel hin. Das gäbe auch mehr Auswahl für Sachbeschädigungen.

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  4. Ich habe mal eine Frage an alle die dieses Thema mit den Gipfelkreuzen dazu verwenden, um wieder einmal ausf die Religionsfreiheit pochen und eben die absolute Trennung von Staat und Kirche vordern: Wie steht es mit unseren, von der Christlichen Kultur ausgewählten Feiertagen? Müssten diese nicht auch verbannt werden? Es kann ja nicht sein, dass wir Christen jeden Bürger der Schweiz an diesem Feiertag zwingen die Arbeit nieder legen zu müssen. Auch würde ich dann vorschlagen die Zeit Messung nicht mehr nach n.Chr bzw. v.Chr zu bennen.
    Ich würde mich sehr über differnzierte Antworten auf meine Fragen freuen.

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